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  • AutorenbildIlka Sventja Küster

Traumata unserer Ahnen: Was, wenn die Gefühle, die Du fühlst, gar nicht Deine sind?


"Was, wenn die Gefühle, die Du fühlst, gar nicht Deine sind?"

Vielleicht kommen sofort Fragen in dir auf wie: Kann das sein? Ich fühle sie doch? Wie soll das gehen?

Oder erzeugt diese Frage gerade positive Resonanz in dir, ohne dass dein Verstand das erklären kann?

Lass uns vorne anfangen, um deinen Verstand abzuholen.

In der Coaching-Welt spricht man oft davon Gefühle zu triggern, also auszulösen. Manche Coaches schreiben sogar schon in die Überschrift „Achtung: Trigger!“


Dabei, mal ganz ehrlich, wird durch alles was wir wahrnehmen auch ein Gefühl in uns ausgelöst. Meist nichts Spektakuläres. Es gibt Texte, da empfinden wir einfach ein Wohlgefühl. Wie entsteht das? Unser Gehirn gleicht die neue Information mit unseren Erfahrungen hab, findet reichlich Übereinstimmung und sendet „Alles in bester Ordnung, das kenne ich, so denke ich auch, alles ist sicher.“ Wir entspannen uns und fühlen uns wohl.


Das Gefühl entsteht also nicht durch das, was im Außen passiert, sondern durch unseren inneren Abgleich mit unseren Erfahrungen. Die Info ist wahrscheinlich auch nicht neu für dich.

Mit den Triggerwarnungen werden meist Texte versehen, die beim inneren Abgleich ein Trauma ansprechen können. Oft geht es um Gewalt und Tabuthemen. Aber ganz ehrlich: Wer weiß schon, was bei einem anderen Menschen ein Trauma anspricht.

Wenn das Gefühl nicht zur Situation gehört

Ich habe zum Beispiel einen Brief vom Finanzamt bekommen, der bei mir ein Trauma triggerte. In dem Brief stand, dass ich zur Steuererklärung bestimmte Belege einreichen soll. Bei vielen Menschen erzeugt das vielleicht ein Aufstöhnen, weil es Arbeit bedeutet, aber sonst nichts weiter. Ich jedoch, geriet in Angst und Verzweiflung, mir wurde schlecht und obwohl mein Verstand noch versuchte mich zu beruhigen, brach ich in Tränen aus. In meinem Kopf kreiste der Satz „Die glauben mir nicht!“ und das sorgte wirklich für pure Verzweiflung und Hilflosigkeit. Ich sah mich schon bestraft werden, für was auch immer.


Der Brief hatte in mir Gefühle getriggert, die mit der aktuellen Situation gar nichts zu tun hatten! Wenn du schon eine Weile mit und an dir selbst arbeitest, dann wirst du in solchen Situationen vermutlich genauso hellwach wie ich. Wenn das Gefühl nicht wirklich zur Situation passt, wenn ich absolut überreagiere, dann weiß ich, dass dieses Gefühl zu einer anderen Situation gehört. Meist zu einer Situation, die schon lange zurück liegt und in der ich dieses Gefühl nicht zulassen, nicht verarbeiten konnte.


Für solche Fälle habe ich meine Werkzeuge aus dem NLP, andere nutzen Klopftechniken, The Work of Byron Katy oder Aufstellungen, die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt, das Thema zu lösen.


Am wichtigsten für mich ist die Erkenntnis! Die Erkenntnis, dass das ausgelöste Gefühl viel, viel zu stark ist im Vergleich zum Auslöser. Hier braucht es ein bisschen Übung und Achtsamkeit mit sich selbst. Und nicht immer werde ich mir selbst über solche Momente bewusst. Manchmal braucht es ein paar Auslöser, bevor ich es verstehe und lösen kann. Leichter ist es an der Stelle Hilfe von außen zu bekommen. Der Partner, langjährige Freude, Geschwister können oft helfen das Muster besser zu erkennen.

Hilfreiche Fragen, um der ursprünglichen Situation und dem Muster auf die Spur zu kommen, sind:

  • Wann trat das Gefühl schon mal auf?

  • Trat es schon öfter auf?

  • Wer war dabei?

  • Was haben die Situationen gemeinsam?

  • Wann trat es nie auf?

  • Was beruhigt mich dann?

  • Seit wann tritt es auf?

  • Wann trat es zum ersten Mal auf?

  • Was passierte noch zu dem Zeitpunkt?

  • Woran erkenne ich, dass es wiederkommt?

  • Was sind die ersten Anzeichen?

  • Welche Sätze kommen mir in den Sinn?

  • Welche Erinnerungen kommen mir in den Sinn?

  • Welche inneren Bilder kommen hoch?

  • Habe ich dazu einen Geschmack/einen Geruch/ein Geräusch?

  • Wie fühle ich mich in dem Moment?

  • Was würde die Situation verschlimmern?

  • Was würde in der Situation helfen, dass ich mich besser fühle?

Oft sind es bei mir Situationen aus der Kindheit gewesen.


Konkret hat der Brief vom Finanzamt die Gefühle getriggert, aus einer Situation in meiner Kindheit. Ich stand hilflos meinem Vater gegenüber (Autoritätsperson, analog dem Finanzamt) und er glaubte mir nicht, obwohl ich die Wahrheit sagte. Er wurde sehr, sehr wütend über meine „Lüge“ und ich konnte nicht beweisen, dass ich nicht log. Ich war seiner Wut und einer Strafe hilflos ausgeliefert. Ich war verzweifelt, ob er mir je wieder glauben würde.


Als das Finanzamt also nach „Beweisen“ fragte, geriet ich in diese alten Gefühle. Ich hatte Angst, dass man mir nicht glaubt und dass ich als Lügner und Betrüger dastehen würde und bestraft würde. Da hatte mein Verstand wenig Mitspracherecht. Die Gefühle waren einfach zu stark.


Erst als ich das Thema aufgelöst hatte, konnte ich ganz entspannt die Dokumente heraussuchen und mit guten Gefühlen abschicken. Natürlich glaubte man mir.


Wenn das Gefühl nicht zu Dir gehört


Bis hierher haben wir es mit unseren eigenen Gefühlen zu tun, die einfach nur an der falschen Stelle hochkommen. Doch in der Überschrift habe ich gefragt „Was wäre, wenn die Gefühle, die du fühlst, gar nicht deine sind?“


Was ich damit meine, sind die Gefühle, die bei uns getriggert werden, zu denen es allerdings keine Situation in unseren Leben gab, wo sie entstanden sind. Der Ursprung solcher Gefühle kann tatsächlich auch in den Traumata unserer Ahnen liegen! Traumata werden vererbt. Wenn ein Mensch ein schweres Trauma erlebt, dann verändert das tatsächlich seine DNA. Das ist inzwischen in der Epigenetik nachweisbar.


Wenn ich Ahnenheilungen durchführe, dann geht es genau um diese Themen. Alte Traumata, die das Verhalten meiner Klienten im hier und jetzt noch beeinflussen. Die Trigger funktionieren genauso, wie bei eigenen Traumata. Nur hilft alle „Forschung“ nach Situationen in der Kindheit nicht wirklich weiter.


Ich hatte zum Beispiel einen Klienten, der schon sehr viel an sich gearbeitet hatte. Er war ein sehr bewusster Mensch, hatte viele seiner Verhaltensmuster analysiert und aufgelöst und war im Laufe der Zeit immer ausgeglichener und glücklicher geworden.

Ein Thema, dass er ausgiebig bearbeitet hatte, war Wut. Dazu fand er in seiner Kindheit auch einige Situationen, die er mit seinen Methoden bearbeitet und gelöst hatte. Das hatte viel Erleichterung gebracht, doch schien das Ergebnis nie von langere Dauer zu sein. Die Wut fand immer wieder einen Weg in sein Leben.


Als er nochmal genauer hinschaute, sah er diese Wut an vielen Stellen in seiner Familie. Als er dann von meiner Arbeit mit den Ahnen erfuhr, ging er damit in Resonanz und wir telefonierten. Seine Wortwahl war typisch für meine Klienten: „Ich erkenne mich dann nicht wieder“. Manche sagen auch „Sie verlieren sich.“ oder „Das sieht mir gar nicht ähnlich.“ oder „So bin ich eigentlich nicht.“ Manche gehen sogar soweit und sagen, sie fühlen sich "fremdgesteuert".


Unsere Sprache gibt uns unglaublich viele Hinweise, nur leider hören wir uns selbst oft nicht so genau zu. All diese Sätze geben Hinweise darauf, dass es um etwas geht, was gar nicht zu uns selbst gehört.


Was kannst Du tun?


Klar, kann ich dir bei solchen Themen helfen, sie auf energetischem Weg lösen. Und du kannst auch immer noch ganz viel selbst tun.


An der Stelle möchte ich zum Beispiel das Buch „Dieser Schmerz ist nicht meiner“ von Mark Wolynn empfehlen. Darin beschreibt er leicht verständlich und super nachvollziehbar die Vererbung von Traumata und gibt ganz konkrete Techniken an die Hand, wie wir diesen Themen in unseren nahen Ahnengenerationen auf die Schliche kommen können.


Bei den Traumata unserer nahen Ahnengenerationen geht es natürlich ganz viel um Kriegstraumata. Ein Thema mit dem wir uns hier in Deutschland ganz dringend beschäftigen müssen. Unsere Vorfahren erlebten Todesangst, Existenzangst, sie sahen Menschen sterben, Familienangehörige zogen in den Krieg und kamen nie wieder. Sie luden Schuld auf sich, als aktive Täter, als Mitläufer oder als Zuschauer, die nicht eingriffen. Alles wurde zerstört, ihre Werte völlig verdreht. Sie verloren ihr zuhause, mussten flüchten, konnten ihre Kinder nicht ernähren. Die Liste ist vermutlich nicht annähernd vollständig, aber du weißt was ich meine.


Es ist absolut notwendig, wenn du deine belastenden Gefühle verstehen willst, mal zu schauen, welche Form von Kriegstrauma in deiner Familie eine Rolle gespielt hat. Und ja, du liest richtig, ich stelle gar nicht in Frage, ob es in deiner Familie Kriegstrauma gab. Schau sie dir an und beginne die Auswirkungen auf dein Leben zu verstehen, auf dein Verhalten, auf deine Gefühle. Beginne zu forschen, finde heraus, worüber niemand spricht. Und finde die Person oder die Personen, in deiner Familie, zu denen die Gefühle passen, die du heute scheinbar grundlos fühlst.


Mark Wolynn schreibt in seinem Buch, dass oft schon die Erkenntnis bei seinen Klienten eine enorme Verbesserung ihres Zustands bewirkte. Das ist etwas was ich aus eigener Erfahrung definitiv bestätigen kann.

Was wäre also, wenn du herausfindest, dass die Gefühle, die du gerade fühlst, gar nicht deine sind und du sie einfach zurückgeben kannst?

Wenn Du die Person gefunden hast, die das ursächliche Trauma erlebt hat, dann kannst du dir eine kleine Zeremonie, ein Ritual überlegen, in dem du das dazugehörige Gefühl zurückgibst.


Ich empfinde ein solches Vorgehen als ganz normal und ich war überrascht, dass auch Mark Wolynn in seinem Buch etwas Ähnliches beschreibt und mit seinen Klienten durchführt oder sie dazu auffordert.


Der wirksame Kern ist, dass du den Kontakt mit dem betreffenden Ahnen herstellst – oder dir einfach vorstellst – und mit ihm/ihr über das Trauma und deine Situation sprichst. Dann gibst du die Gefühle, die nicht deine sind, zurück. Mit ein paar Worten der Vergebung, Liebe und Dankbarkeit geht das oft überraschend leicht.


Wenn es zu dir passt, dann kannst du das alles in ein magisches Feuerritual einbinden, Räuchern, Trommeln, was immer dir einfällt und sich gut anfühlt. Doch das ist nicht zwingen erforderlich.

Was danach bleibt, ist ein Gefühl tiefer Liebe. So war es jedenfalls bei mir immer wieder und so berichten es mir meine Klienten nach den Ahnenheilungen.

Lass uns diese Welt jeden Tag ein bisschen heiler machen.

Magische Grüße

Ilka Sventja

Diesen Blogartikel habe ich im Rahmen der Blogparade "Umgang mit Gefühlen" von Rosina Geltinger geschrieben. Weitere Artikel zu dem Thema findest du hier: www.rosinageltinger.de/blogparade


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Lehrerin & Ausbilderin für Ahnenmagie, Ahnenbotschafterin und Gründerin des magischen Ahnenhotels.

 

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