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  • AutorenbildIlka Sventja Küster

Mein erster Ahnenkontakt

Das Loch in meinem Herzen

Das Jahr 2018 war fast zu Ende, als ich alleine, weinend auf einer Wiese, mitten im nirgendwo stand. Wobei alleine nicht ganz richtig ist, irgendwie. Jeder der mich dort hätte stehen sehen, hätte gesagt ich war alleine dort. Doch ich war mit ihr dort. Ich war für sie dort. Und für mich, irgendwie.

Es waren Rauhnächte. Diese besonderen Tage "zwischen den Jahren" die von je her magisch sind. Man sagt, in dieser Zeit ist der Schleier zwischen dieser Welt und der Anderswelt besonders dünn. In dieser Zeit fallen uns die Kontakte zur geistigen Welt besonders leicht.

Eine meiner Ahninnen hatte an diesem Morgen bei mir angeklopft. Etwas zu heftig, wenns nach mir geht, auch wenn ich sie sogar eingeladen hatte. Ich hatte vor ein paar Tagen um Verbindung zu der Ahnin gebeten, die zuletzt ihre volle Hexenkraft gelebt hatte. Beim Scrollen über Google Maps hatte ich mich so krass verschluckt, dass ich glaubte zu ersticken. Ich hatte einen so heftigen Hustenanfall, dass mein Freund mal wieder ganz intuitiv begann mich energetisch zu unterstützen, damit ich wieder atmen konnte. Es dauerte lange, bis ich wieder frei atmen konnte.

Er hatte einiges zu tun und zu letzt zog er etwas sehr großes, goldenes aus meinem Herzchakra, das da einfach nicht hingehörte. Die Wunde, die es hinterließ brannte. Sie fühlte sich wund an, auch noch nachdem er sie mit Licht und Liebe aufgefüllt hatte.

Diese Hustenanfälle sind bei mir häufig Zeichen für etwas, und ich spürte sofort, dass es um diesen Ahnenkontakt ging. Also schaute ich genauer hin, in welchem Gebiet ich da gerade herumgescrollt hatte. So landete ich an diesem, im Winter sehr einsamen Ort. Und da stand ich dann, weinend auf der Wiese. Ich war noch nie an diesem Ort gewesen, an den sie mich geführt hatte. Ich war ihr einfach nur gefolgt.


Sie wollte mir etwas zeigen.

Intuitiv wusste ich, dass der richtige Ort nur ein Teil war. Es durfte auch die richtige Zeit sein. Die Zeit, zu der sie gelebt hatte. Ich reiste in Trance Generation um Generation zurück. Genau 13 Generationen. Dann erfassten mich Angst und Schmerz. Hier war ich richtig. Ich atmete tief durch und begann zu Husten, so wie an diesem morgen. Ich spürte wieder das Kribbeln in den Beinen, dass mich genau zu diesem Punkt gebracht hatte, nur viel stärker. Unangenehm, fast schmerzhaft. Ich spürte die Hitze. Feuer. Zurück. Zurück. Ich musste weiter zurück.

Meine Reise durch ihr Leben, begann mit ihrem Ende. Dem Tod im Feuer. Zurück. Noch immer spürte ich Angst und Schmerzen. Es waren nicht meine. Ich spürte nur einen Hauch davon, doch schlimm genug. Folter. Angst. Einsamkeit. Dunkelheit.

Zurück. Zurück. Zurück.

Angst. Was blieb war die Angst. Zurück an den Tag, an dem sie noch in ihrer vollen Kraft war, gesund und ohne Angst. Zurück.

Ganz ohne Angst, war sie wohl nie, doch immer siegte ihr Mut.


Ihr Wunsch zu helfen, zu heilen, war stärker als die Angst. Ihr Mut war oft stärker, als ihr Verstand gut fand. Aber es war nunmal ihre Berufung. Nur so war sie glücklich. Doch die Angst wurde stärker, als sie ihre Tochter bekam. Ihr durfte unter keinen Umständen irgendein Leid widerfahren. Doch die Zeiten waren gefährlich. Der Mut verließ sie nicht. Er bekam den Trotz an seine Seite. Niemals würde sie aufhören Gutes zu tun, selbst wenn viele andere sie warnten.

Lange ging das gut. Sie war vorsichtig, hatte ein gutes Gespür für die Leute. Ihre Tochter wurde erwachsen und gebar eines Tages ebenfalls ein Mädchen. Sie liebte beide so sehr. Ihnen durfte nichts geschehen. Niemals. Sie sollten glücklich sein.


Heilen war kein sicheres Gewerbe.


Darum hatte sie ihrer Tochter nichts von ihrem Wissen weitergeben und dennoch beobachtete sie mit Schrecken, wenn sich ihre Fähigkeiten zeigten. Wer sie letztendlich anzeigte, konnte sie nur raten und es war ihr egal. Sie hatte ihr Leben als Hexe gelebt und viel Heilung in die Welt gebracht. Sie würde guten Gewissens vor die heilige Mutter treten.

Doch die Angst um ihre Tochter und ihre Enkelin trieb sie fast in den Wahnsinn. Sie konnte sie nicht mehr schützen, wenn sie tot war. Was würde aus ihnen werden. Die Folter hatten sie nicht verdient. Sie hatten niemals etwas Unrechtes getan.

Ich stand auf der Wiese, mitten im Winter und heulte erbärmlich. Ich spürte ihre Angst. Ich verstand sie. Ich habe ja selbst eine Tochter.

Da verstand ich plötzlich, warum ich hier war.


Ich brauchte ihr doch nur sagen, dass alles gut gegangen sein muss, sonst gäbe es mich doch gar nicht. Zurück. Zurück. Zurück. Dachte ich. Zurück. Erneut ging ich rückwärts. Ich muss ihr das ganz in Ruhe erzählen. Es war der Tag vor ihrer Verhaftung, als ich den Schleier zwischen den Welten endgültig durchbrach.


Ich war nicht mehr nur Zuschauer.


Ich handelte und gab mich zu erkennen. Sie war nicht verwundert über mein Erscheinen in ihrem Haus. Sie schenkte mir eine Tasse Tee ein und ich begann zu erzählen, wer ich bin und wie sehr ich mich freue, sie kennen zu lernen. Die Freude war auch auf ihrer Seite. "Ich kenne deine Zukunft und deine Angst um deine Tochter und deine Enkelin." sagte ich dann zu ihr. Ihr traten Tränen in die Augen.

"Meine Zukunft kenne ich auch", sagte sie. "Ich bin vorbereitet. Nur suche ich noch nach einen geeigneten Schutz für meine Tochter und Enkelin." Eine Träne kullerte ihre Wange hinab. "Du findest einen. Das weiß ich. Denn sonst wäre ich nicht hier. Ich bin deine Nachfahrin. Wie könnte es mich geben, wenn deine Enkelin nicht groß geworden wäre und mindestens ein kleines Mädchen bekommen hätte." Jetzt liefen uns beiden die die Tränen und sie sprang entschlossen auf. Offensichtlich wusste sie genau, was zu tun war.

Sie begann ein Ritual, das die ganze Nacht dauerte.


Sie entzündete Kerzen, räucherte, betete und braute Getränke, die sie zu sich nahm. Manchmal wirkte sie bedrohlich, schien zu wachsen und zu leuchten, dann schrie sie fast ihren Zauber in die Welt. Manchmal war sie ganz klein und sanft und flüsterete in einer Sprache, die ich nicht immer verstehen konnte. Sie knotete Bänder und besprach aus Leinen gebundene Puppen. Ich schaute ihr gebannt zu.


Da spürte ich wieder das Loch in meinem Herzen. Es brannte und sie schien es zu spüren. "Du hast es heraus genommen!" rief sie. Sie schien entsetzt.

Jetzt verstand ich, welche Magie sie gerade webte und was heute morgen aus meinem Herzen heraus durfte. Es war ihr Schutzzauber, der Bann auf die Fähigkeiten meiner Ahnenlinie. Wieder Tränen über Tränen. Sie schützte nicht nur ihre Tochter und ihre Enkelin.

Sie schützte uns alle!

Und die Liebe die ich jetzt fühlte, übertraf alles was ich kannte. Ich umarmte sie und erzählte ihr dann, wie ich ihren Bann entfernen konnte. "Dein Zauber wirkt Bestens. Er wird deine Nachfahrinnen über viele hundert Jahre schützen. Allerdings werden sie auch das Gefühl kennen, dass ihr Leben nicht erfüllt ist, dass da eine Leere in ihnen ist, die sie nicht erklären können. Und ich brauche deinen Schutz jetzt nicht mehr.




Mit mir endet die Zeit des Versteckens und Verleugnens.


Ich lebe in einer Zeit, in der Spiritualität und Magie wieder sein darf. In der sich die Menschen dafür öffnen und mehr und mehr Menschen lernen zu heilen, lernen in Kontakt mit der Natur und ihren Ahnen zu leben. Mach dir keine Sorgen. Es ist an der Zeit, alle diese Fähigkeiten wiederzubeleben und zu zeigen. Sie sind unser Geschenk an die Welt. Und ich habe das Gefühl, dass ich nur hier sein kann, weil ich deinen Bann gebrochen habe. Hier schließt sich der Kreis." Sie nickte stumm und wir weinten wieder.



Dann straffte sie sich, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sagte "Jetzt bin ich bereit." Und völlig selbstverständlich sagte ich "Ich bleibe bei dir. Ich helfe dir da durch."

Und so ging ich ihre letzten Tage, ihre letzten Schritte mit ihr. Ich unertstützte sie mit allen Fähigkeiten die ich schon hatte. Ich nahm ihr mit Hypnose die Schmerzen und die Angst. Das war vielleicht noch nicht viel, doch ich glaube, die wirksamste Waffe, die ich hatte, war diese allumfassende Liebe, die uns verband. Als wir im Feuer standen, ohne S


chmerzen, ohne Leid, im Bewusstsein, dass alles so gehört, konnte sie schnell loslassen.

Und ich ging wieder durch die Zeit.

Weinend, trauernd und voller Liebe stand ich da.


Ich war verschwitzt, trotz der Kälte um mich herum und mein Körper war von Gänsehaut bedeckt. Ich war komplett elektrisiert. Mein Herz schlug laut und das Loch darin brannte. Ich war überwältigt von diesem Erlebnis.


Das Loch im Herzen begleitete mich noch viele Monate. Oft nur als wundes Gefühl. Wen wunderts. Wenn ein so mächtiger Schutzzauber geht, der über viele Generation bestanden hat, dann braucht es etwas Zeit zum heilen.

In Liebe und Verbundenheit für Margreta


In meinem Podcast erzähle ich auch nochmal von dieser magischen Begegnung und was es für mich bedeutet hat. Hör gerne


an.



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Lehrerin & Ausbilderin für Ahnenmagie, Ahnenbotschafterin und Gründerin des magischen Ahnenhotels.

 

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